Zum Whitbread Round the World Race wurde erstmals ein neu entwickeltes asymmetrisches Segel für spitze Raumschotskurse, “Code Zero” genannt, eingesetzt. Seit damals gehört der “Code Zero” als Segel für einen vielseitigen Einsatzbereich zu der etablierten Segelgarderobe. Es wird nicht nur auf Schiffen verwendet, die viel Zeit auf spitzen Raumschotskursen in leichten Winden unterwegs sind, sondern der Code Zero wird auch bei mehr Wind und anderen Windwinkeln gesegelt.
Der Code Zeros füllt die Lücke zwischen einer Genua und dem universellen asymmetrischen Gennaker. Bei Winden unter 10 Knoten hat er mehr Power auf Kursen von 60°- 70° scheinbarem Windwinkel (AWA). Hier sind Schiffe mit konventionellen Segeln langsam. Code Zeros haben sich auch auf Raumschotskursen bei 15-25 Knoten Wind bei scheinbaren Windwinkeln von 80 bis 90 Grad bewährt. Generell eignet sich dieser Segeltyp besonders auf offshore Revieren.
Code Zeros sind einer Genua ähnlicher als einem typischen Gennaker. Für Rennyachten gilt der Code Zero noch als Spinnaker, reicht aber in den Abmessungen so nah wie möglich an eine Genua heran. Das Profil des Code Zero ist flacher als bei anderen asymmetrischen Segeln, fliegt aber dennoch ohne dass das Achterliek flattert. Der Code Zero hat eine stärkere vertikale Wölbung als eine Genua und sein Profil hat viel mehr Twist. Das Vorliek ist gerade geschnitten und das Achterliek ist leicht überrundet.
Das Design des Code Zeros kann durch Faktoren aufgrund von Vermessungsregeln, Yardstick- oder Klassenregeln beeinflusst werden. Üblicherweise bedeutet das:
- Das Achterliek muss weniger als 95% von der Länge des Vorlieks betragen.
- Die Mittelbreite muss mindestens 75% der Unterliekslänge betragen.
- Zusätzlich gibt es bei den asymmetrischen Segeln eine Breitenbeschränkung oder ein Flächenlimit berechnet mit einer Formel aus Vorliek, Achterliek, Unterliek und Mittelbreite
Das Vorliek eines Code Zeros sollte so lang sein, wie es das Rigg erlaubt.
Der Anschlagpunkt des Segelhalses am Schiff ist vor dem Vorstag.
Beim Setzen des Code Zeros an einem einziehbaren Bugspriet sollte man extrem vorsichtig sein. Der Code Zero erzeugt viel Kraft nach oben, damit das Vorliek so gerade wie möglich ist. Wird das Segel an einer Rollvorrichtung (Furler) gesetzt (was zu empfehlen ist), ist auf den Abstand zwischen der Trommel und dem Vorstag zu achten.
Gesetzt und geborgen wird der Code Zero gerollt.
Beim Setzen des Segels ist darauf zu achten, dass die Vorlieksleine straffer gezogen wird, als man es für nötig halten würde. Fixieren Sie sie so kurz wie möglich, denn es ist leichter, sie zu lösen als sie später zu spannen. Das Segel sollte mit minimaler Spannung auf dem Tuch am Vorliek gesetzt werden.
Einige Rigg-Bauer empfehlen die Verwendung eines 2:1-Falls, um den Druck beim setzen und in der Klemme zu reduzieren. Auf jeden Fall sollte das Fall wenig Reck haben und sehr stabil sein. Der Schotpunkt ist normalerweise der Spinnaker-Schot-Block, aber man benötigt möglicherweise einen Barbarhouler. Die Spannung der Achterlieksleine ist sehr empfindlich und kann ein weites Spektrum abdecken. Zieht man sie an, um das Flattern zu stoppen, hat man am Achterliek deutliche Falten. Das ist das zwangsläufige Ergebnis der Achterlieksüberrundung, die für die minimale Mittelbreite unerläßlich ist.
Das Bergen mit einem Furler ist ziemlich einfach. Sie rollen das Segel auf, lösen das Fall und verstauen das gerollte Segel vorne im Luk.
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